Letzte Aktualisierung: um 16:27 Uhr

Flughafen Frankfurt will Flächen für Fracht deutlich erweitern

Flughafenbetreiber Fraport richtet den Standort Frankfurt auf das prognostizierte Wachstum im Luftfrachtmarkt aus. «Getrieben vom wachsenden Welthandel wird das Cargo-Geschäft weltweit und in Europa mittel- bis langfristig weiter zunehmen», so Fraport. «Davon ausgehend, dass sich der Frankfurt Cargo Hub proportional mit den Bedarfen des Marktes entwickelt, erwartet Fraport für den Standort im Jahr 2040 ein Luftfrachtaufkommen von über drei Millionen geflogenen Tonnen.» Das sei ein Plus von rund 50 Prozent gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 2021. Gleichzeitig stehe die Logistikbranche vor großen Herausforderungen, unter anderem mit Blick auf veränderte Warenströme, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

«Angesichts des zu erwartenden Wachstums und der sich verändernden Anforderungen ist jetzt der richtige Zeitpunkt für ein umfassendes Innovations- und Investitionspaket», so Pierre Dominique Prümm, Vorstand Aviation und Infrastruktur bei Fraport. «Dafür haben wir den Masterplan Cargo Hub erarbeitet.»

Der Masterplan umfasst drei zentrale Initiativen zur Weiterentwicklung des Standorts: Digitalisierung und Prozessinnovation, Flächenoptimierung und Flächenentwicklung.

Das heißt: Fraport setzt auf umfassend digitalisierte Prozesse, um die Effizienz weiter zu steigern und eine einfache, reibungslose und transparente Logistik zu ermöglichen. Eine zentrale Maßnahme hierbei ist das Cargo-Community-System, dessen datengestützte Dashboards und Analysen den teilnehmenden Unternehmen Einblicke in Echtzeit und intelligente Steuerungsmöglichkeiten geben. Für dessen Weiterentwicklung haben Fraport und das Softwarehaus Dakosy das Joint Venture Allivate gegründet. Um die digitale Transformation im Bereich Cargo weiter zu beschleunigen, gibt es bereits eine mit der Cargo Community abgestimmte Roadmap.

Weiterhin beabsichtigt das Unternehmen, vorhandene Flächen in der Cargo City Süd umzugestalten und weiterzuentwickeln. Flugbetriebsflächen und Frachtflächen sollen so getauscht werden, dass 43.000 Quadratmeter zusätzliche Luftfrachtfläche mit direkter Anbindung an das Vorfeld sowie 20.000 Quadratmeter zusätzliche Flächen für Ground Handling und Sonderabfertigungen entstehen. Die vorgesehenen 18 Flugzeugpositionen sollen dabei in Zukunft in neuer Anordnung zur Verfügung stehen. Hierzu steht Fraport im Austausch mit den zuständigen Genehmigungsbehörden und will das notwendige Planänderungsverfahren zeitnah anstoßen.

Mit Blick auf das wachsende Frachtaufkommen plant Fraport zudem, die Kapazitäten für luftfrachtaffines Speditionshandling zu erweitern. Auf dem ehemaligen Ticona-Gelände im Westen des Flughafens soll der neue Logistik Hub West entstehen. Diese Entwicklung soll in zwei Schritten erfolgen: Ab 2028 sollen Speditionsanlagen mit bis zu 150.000 Quadratmetern Hallenfläche auf rund 250.000 Quadratmetern Grundstücksfläche zur Verfügung stehen. Hinzu kommen Betriebsanlagen für weitere Flughafenfunktionen auf 35.000 Quadratmetern. Grundlage für diese Planungen ist der für die Fläche bereits gültige Bebauungsplan.

«Durch die räumliche Nähe zur Landebahn Nordwest bietet der Standort das Potenzial für eine luftseitige Anbindung an das Flughafengelände», so Fraport. «Zusätzlich besteht die Möglichkeit, den Logistik Hub West langfristig ab 2030 zu einem Trimodal Hub mit Anbindung an Straße, Schiene und Luftverkehr weiterzuentwickeln.»