Letzte Aktualisierung: um 12:58 Uhr

Argentinien

Cubana bekommt kein Kerosin und muss Route nach 39 Jahren einstellen

Die argentinische Ölgesellschaft YPF betankt die kubanische Nationalairline nicht mehr. Deshalb muss Cubana de Aviación eine Strecke nach 39 Jahren einstellen.

Es ist eine Route mit Tradition. Seit 1985 verband Cubana de Aviación Havanna mit Buenos Aires. in den letzten zwei Monaten setzte die kubanische Nationalairline auf den wöchentlichen Flügen jedoch nicht mehr ihre eigene Ilyushin Il-96 ein. Sie schickte die spanische Wet-Lease-Partnerin Plus Ultra mit Airbus A340 auf die 6880 Kilometer lange Strecke.

Doch auch damit ist jetzt Schluss. Schon im März hatte die mehrheitlich staatliche argentinische Ölgesellschaft YPF Cubana mittgeteilt, ihre Flugzeuge nicht mehr zu betanken. Als Übergangslösung setzte die Fluggesellschaft deshalb auf Wet-Lease. Zugleich habe man zahlreiche Alternativen geprüft, «um den bereits geplanten und von der argentinischen Zivilluftfahrtbehörde genehmigten Flugbetrieb aufrechtzuerhalten», wie das kubanische Außenministerium mitteilt.

«Anwendung der völkermörderischen Blockade der USA»

Doch eine tragbare Lösung fand man nicht. Denn vergangene Woche gab Cubana de Aviación bekannt, die Flüge zwischen Kuba und Argentinien nach 39 Jahren einzustellen. Die Nichtebetankung durch YPF in Buenos Aires sei «willkürlich» und «ein klarer Beweis nicht nur für die Anwendung der völkermörderischen Blockade der USA gegen Kuba» sowie «für die Tatsache, dass sie gegen die Regeln des internationalen Handels verstößt» wetterte das kubanische Außenministerium.

Hinter dem Boykott durch YPF stehen sogenannte sekundäre Sanktionen. Sie sollen Dritte daran hindern, mit Ländern Handel zu treiben, gegen die die USA Sanktionen verhängt hat. Der argentinische Ölkonzern hätte also von den Vereinigten Staaten bestraft werden können, falls er Cubana weiter beliefert hätte. Ein hohes Risiko.

Seit sechs Jahrzehnten Sanktionen

Die Sanktionen Washingtons gegen Kuba sind seit mehr als sechs Jahrzehnten in Kraft. Sie betreffen Unternehmen in der ganzen Welt, die mit Havanna Geschäfte machen. Sie wurden während der Präsidentschaft von Donald Trump verschärft, ohne dass sein Nachfolger Joe Biden sie nennenswert gelockert hätte.