Die Bundesregierung ist bereit, die Fluggesellschaft Condor zu verstaatlichen, nachdem der Kauf der Ferienfliegers durch die polnische PGL wahrscheinlich nicht zustande kommen wird. Das berichtet "Reuters" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Zuvor hatte die Lot-Eigentümerin PGL den bereits beschlossenen Kauf Condors von finanziellen Garantien abhängig gemacht, die laut Quellen aus dem Bundeswirtschaftsministerium einer vollständigen staatlichen Absicherung des Deals gleichgekommen wären und daher inakzeptabel seien. Auf Anfrage von airliners.de wollte sich Condor zu "Spekulationen" nicht äußern.
Die Verstaatlichung von Condor würde nur für eine begrenzte Zeit in Angriff genommen. Der Staat wollen den Verkaufsprozess wieder aufnehmen, sobald die Branche sich nicht mehr im Würgegriff der Coronavirus-Pandemie befinde, so "Reuters". Laut Condor hätten Gespräche mit allen Beteiligten stattgefunden, es sei aber noch keine Entscheidung gefallen. Sowohl PGL als auch das Wirtschaftsministerium hätten eine offizielle Stellungnahme abgelehnt.
Condor befindet sich seit der Insolvenz der ehemaligen Mutter Thomas Cook in einem staatlichen Schutzschirmverfahren, dass eigentlich in diesen Wochen durch den Verkauf an PGL beendet werden sollte. Ebenso sollte ein staatlicher Überbrückungskredit in Höhe von 380 Millionen Euro nun zurückgezahlt werden. So der Plan vor der Corona-Kirse.
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Im Zuge der Corona-Auswirkungen hatte sich Condor laut Medienberichten dann bereits um einen weiteren vom Staat verbürgten Überbrückungskredit bemüht. Einen entsprechenden Antrag habe das Unternehmen bereits gestellt, schrieb das Fachmagazin "fvw" Ende März.