Bund und Lufthansa verhandeln intensiv über Staatsbeteiligung, © Lufthansa Group
Die Lufthansa Group ist Europas größter Luftverkehrskonzern. © Lufthansa Group
{ "@context": "https://schema.org", "@type": "ImageObject", "url": "https://img.airliners.de/2017/07/09090fra0_d47d69e287369f23bd012a08c4fce802__wide__970", "copyrightHolder": {"@type": "Person", "name": "© Lufthansa Group"} }

Kehrt die Lufthansa zurück in den Schoß des Staates? 23 Jahre nach dem Verkauf der letzten Lufthansa-Aktien durch den Bund zwingt die Corona-Krise den Dax-Konzern, nach Hilfen in jeder Form zu suchen. Erste Adressen sind die Regierungen im Heimatmarkt Deutschland-Österreich-Schweiz und Belgien.

In Berlin sind die Gespräche bereits weit fortgeschritten und sollen möglicherweise bereits in der kommenden Woche abgeschlossen werden, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Regierungskreisen erfahren hat.

Lufthansa bestätigte Verhandlungen über verschiedene Beteiligungsformen des Staates. Man sei im engen Austausch mit allen Regierungen im Heimatmarkt und anderen Stellen wie der staatlichen KfW-Bank, um die Liquidität zu sichern, sagte ein Sprecher in Frankfurt, ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

Es geht um Milliarden

Es geht um Milliarden, so viel ist sicher. Das Management versucht seit Krisenbeginn, das Geld des Konzerns zusammenzuhalten und die Fixkosten zu senken. Rund 700 der 760 Flugzeuge in der Konzernflotte stehen am Boden, die aktuelle Verkehrsleistung beträgt noch fünf Prozent. Neben der massiven Kurzarbeit in allen Betriebsteilen wurden die Dividende gestrichen und die Managergehälter gekürzt. 87.000 Lufthanseaten sollen in Kurzarbeit geschickt werden.

Doch das alles reicht nicht. Die erst 1997 vollständig privatisierte Lufthansa verfügte laut Vorstandschef Carsten Spohr bei Bilanzvorlage am 19. März einschließlich einer neuen KfW-Kreditlinie über liquide Mittel von 5,1 Milliarden Euro. Zudem könne die Lufthansa Flugzeuge im Wert von zehn Milliarden Euro als Sicherheit bei Banken einbringen. "Unsere Bilanz ist stärker, die Eigentumsquote ist höher als bei fast allen unserer Wettbewerber", sagte Spohr. Man werde im Zweifel länger durchhalten als andere.

Lufthansa Konzern "too big to fail"?

Dem stehen die Abwertung der Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Moody's auf Ramsch-Niveau und negative Börsenanalysen entgegen. Die US-Bank Citi hat als Extremfall das Kursziel der Lufthansa-Aktie auf 50 Cent abgesenkt. Sie glaubt, dass Lufthansa eine Finanzspritze von 4,5 Milliarden Euro benötigt. Bei einem Kurs von aktuell knapp 8 Euro ist die gesamte Gesellschaft an der Börse nur noch 3,8 Milliarden Euro wert.

Nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg könnte im Dezember oder auch schon im dritten Quartal ein Zahlungsausfall drohen. Die Analysten rechnen mit operativen Verlusten von an die fünf Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020. Sollte die Krise über den Juni hinaus andauern, müssten auch die letzten Reserven genutzt werden, um eine Insolvenz zu vermeiden. Die LBBW-Analysten sind sich allerdings sicher, dass es zu einer staatlichen Rettung kommt, denn der Konzern sei auch im europäischen Maßstab zu groß, um auszufallen (too big to fail).

Möglicherweise wird der über die Jahre immer weiter gewachsene Konzern in Teilen rückabgewickelt. Spohr hat bereits angekündigt, dass sein Unternehmen nach der Krise kleiner sein werde als vorher.

Austrian und Brussels am Boden

In Belgien und Österreich hat der Konzern den Betrieb der übernommenen Ex-Staatsairlines Austrian und Brussels vorläufig komplett gestoppt. Die wenigen Fernflüge der Gruppe finden ab Frankfurt oder aus der Schweiz statt, während in Brüssel und Wien alles steht. Vor allem in Belgien wird daher öffentlich über eine Renationalisierung der Lufthansa-Tochter Brussels Airlines nachgedacht. Auch in der Schweiz wird bereits heftig über Staatshilfen für die Lufthansa-Töchter Swiss und Edelweiss gestritten.

Der dickste Brocken im Portfolio ist aber die deutsche Kerngesellschaft Lufthansa, die mit gut 16 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr für knapp die Hälfte des Konzernumsatzes steht. Die LBBW-Banker sehen im Kranich ein wichtiges Symbol des deutschen Wohlstandes, dessen Verlust man in der rein politischen Betrachtung für "schlechthin unmöglich" halte. Sie gehen daher davon aus, dass der Bund vor einem möglichen Zahlungsausfall mit Garantien, Krediten oder stillen Reserven einspringt.

© dpa, Daniel Bockwoldt Lesen Sie auch: Spohr sieht Zukunft der Luftfahrt gefährdet

Eine komplette Verstaatlichung der Lufthansa haben Bundesregierung wie Lufthansa-Spitze gleichermaßen öffentlich abgelehnt. Auch für die LBBW käme das nur zeitlich begrenzt in Frage, denn dauerhaft agierten staatseigene Airlines zu ineffizient. Mit dem eigens beschlossenen Stabilisierungsfonds steht immerhin ein Instrument bereit, im Notfall Staatsbeteiligungen an strategisch wichtigen Unternehmen zu managen.

© dpa/dpa-tmn, Roland Weihrauch Lesen Sie auch: Condor offenbar vor Verstaatlichung

Die Lufthansa ist dabei nicht der einzige Kandidat. In Deutschland stehen auch der Touristikkonzern Tui und der Ferienflieger Condor im Feuer. Tui hat bereits 1,8 Milliarden Euro staatliche Hilfskredite zugesagt bekommen. Bei Condor sind weitere Staatskredite in Rede, wenn sich die geplante Übernahme durch die ebenfalls coronageschädigte Lot-Mutter PGL aus Polen verzögern oder zerschlagen sollte. Intern wird in der Bundesregierung das Ziel betont, dass man das eigentlich gesunde Unternehmen erhalten wolle.

Angebote und Dienstleistungen aus dem airliners.de-Firmenfinder
ch-aviation raw data feed
ch-aviation raw data feed ch-aviation GmbH - We provide you with the data you want With tens of thousands of records in our database that includes up to date fleet, ownership, partnership, senio... Mehr Informationen
Fortbildung Bodensteward / Bodenstewardess TRAINICO GmbH - Bodenstewards bzw. -stewardesses sind mit der Abfertigung und Betreuung von Passagieren auf einem Flughafen betraut. Sie bearbeiten und überprüfen Flu... Mehr Informationen
Aviation Management (MBA) berufsbegleitend studieren
Aviation Management (MBA) berufsbegleitend studieren Hochschule Worms - Der Studiengang "Aviation Management (MBA)" ist ein kostenpflichtiger Weiterbildungsstudiengang der auf das Luftverkehrsmanagement spezialisierten Hoc... Mehr Informationen
Master of Aviation Management
Master of Aviation Management Wildau Institute of Technology e. V. (WIT) - **Innovativer Master-Studiengang für die internationale Karriere** Der innovative Masterstudiengang Aviation Management wird seit 2007 angeboten. Das... Mehr Informationen
Mini-Anhänger - Remove Before Flight - 3 Stück
Mini-Anhänger - Remove Before Flight - 3 Stück RBF-Originals.de - **3 Mini-Anhänger, Motiv beidseitig eingewebt: Remove Before Flight (aktuell nur in rot verfügbar)** RBF-Originals steht für Markenqualität. Angene... Mehr Informationen
GSE-Lösungen zum Nutzen unserer Kunden
GSE-Lösungen zum Nutzen unserer Kunden HiSERV GmbH - HiSERV bietet Premiumqualität, hohe Flexibilität und intelligente GSE zu einem fairen Preis.Wir verwalten eine junge und moderne Flotte von mehr als 4... Mehr Informationen
AHS Business Solutions
AHS Business Solutions AHS Aviation Handling Services GmbH - Wir bieten unseren Airline-Kunden optimalen Service und wünschen uns darüber hinaus, dass sie wirtschaftlich erfolgreich sind. Um dieses Ziel gemeinsa... Mehr Informationen
Urban Air Mobility
Urban Air Mobility Hamburg Aviation - Als eine der ersten Städte ist Hamburg im Juni 2018 offiziell in der Urban Air Mobility (UAM) Initiative der von der EU-Kommission unterstützten Europ... Mehr Informationen
Interessante Einträge aus dem airliners.de-Firmenfinder

Naske Rechtsanwälte

Spezialisten im Luftrecht

Zum Firmenprofil

ADV Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen e.V.

Unsere Flughäfen: Regionale Stärke, globaler Anschluss

Zum Firmenprofil

Wildau Institute of Technology e. V. (WIT)

Berufsbegleitender Aviation-Master und Weiterbildungsformate

Zum Firmenprofil

RBF-Originals.de

Ihr Spezialist für "Remove Before Flight"-Anhänger

Zum Firmenprofil

MTU Aero Engines AG

Driven by visions of tomorrow

Zum Firmenprofil

Flughafen Memmingen GmbH

Memmingen Airport - Der Unternehmerflughafen

Zum Firmenprofil

IU International University of Applied Sciences

WIR SIND DIE IU!

Zum Firmenprofil

TEMPTON Personaldienstleistungen GmbH

Fachbereich Aviation

Zum Firmenprofil

GAS German Aviation Service GmbH

Deutschlands größtes FBO & Handling Netzwerk

Zum Firmenprofil