Der Frankfurter Flughafen nutzt die Corona-Flaute zu einer grundlegenden Sanierung seiner südlichen Start- und Landebahn.
Die Bauarbeiten an der Südbahn sollen tagsüber in einem Zeitraum von rund drei Wochen stattfinden, wie der Betreiber Fraport am Freitag mitteilte. Die sonst übliche Nachtarbeit bei Asphalt-Sanierungen am Flughafen ist nicht notwendig.
Das Projekt war ohnehin für April geplant. Normalerweise dauern die Sanierungsarbeiten fast doppelt so lange und finden im Wesentlichen nachts statt. Die Bahnen werden alle sechs bis sieben Jahre saniert.
Die gesamte Bahn erhält eine neue Deckschicht. Auch die Startbahnschultern der 60 Meter breiten Piste bekommen eine neue Asphaltdeckschicht.
Die hochbelasteten Aufsetzzonen der Runway Süd erhalten auf rund 87.000 Quadratmetern eine neue Asphaltbinder- und Deckschicht. Insgesamt werden den Angaben nach rund 192.000 Quadratmeter saniert.
Stromsparend und damit klimaschonend soll sich der Einbau neuer LED-Lampen auswirken, die ältere und energetisch ungünstigere Halogen-Leuchten ersetzen.
Zum Einsatz kommt schweres Gerät: 100 LKW, 24 Asphaltwalzen, acht Großfräsen, je vier Spezialgeräte, um den Asphalt wieder einzubauen. 200 Menschen arbeiten auf der Baustelle. Die Baukosten sollen sich auf rund 15 Millionen Euro belaufen.
Mit Sperrung der Piste 07R/25L ab Montag (6. April) stehen am größten deutschen Flughafen nur noch zwei statt der sonst üblichen vier Bahnen zur Verfügung. Die Nordwest-Landebahn 07L/25R ist in der Krise bereits zum Abstellplatz für Lufthansa-Flugzeuge umfunktioniert worden. Lediglich die Start- und Landebahn Center (07C/25C) und die Startbahn 18 West bleiben in Betrieb.
Wegen ausbleibender Fluggäste in der Corona-Krise schließt der Flughafen zudem eines seiner beiden Passagier-Terminals. Das Terminal 2 bleibe ab dem 7. April samt Parkhaus vorläufig geschlossen, hatte Fraport am Donnerstag mitgeteilt. In der 13. Kalenderwoche (23. bis 29. März) war die Passagierzahl im Vergleich zum Vorjahr um 91 Prozent auf knapp 119.000 gesunken. Die Zahl der Flugbewegungen sank aufgrund der Corona-Krise auf 1836.
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Der Flughafen Frankfurt ist nicht der einzige deutsche Flughafen, der die Corona-Zeit für Sanierungsarbeiten nutzt. Auch der Flughafen Stuttgart hatte bereits angekündigt, Baumaßnahmen an der Piste vorzuziehen.