Eine wichtige Sommerdestination für den deutschen Tourismus wird vom Auswärtigen Amt kritisch gesehen, wenn es um Reisen dorthin geht. Für Katalonien, mit der beliebten Stadt Barcelona, rät das Auswärtige Amt vor Reisen ab. Das ist noch keine formale Reisewarnung, die etwa unangenehme Auswirkungen auf einige Reisekrankenversicherungen hat. Neben Katalonien wird auch von Reisen in die Regionen Aragón und Navarra abgeraten, die sich nordwestlich von Katalonien befinden.
Begründet wird das zum einen mit steigenden Fallzahlen aber auch mit den schwer berechenbaren örtlichen Sperrungen. Dies kann insbesondere für Touristen zu einem größeren Problem werden, wenn sie sich in einer Sperrzone befinden. Die Regelung des Auswärtigen Amts ist deutlich differenzierter als die des Vereinigten Königreichs. Per Foreign Travel Advice müssen alle von Spanien nach Großbritannien und Nordirland einreisenden Personen sich in Selbstisolation für 14 Tage begeben.
Tatsächlich sehen die Zahlen in einzelnen Regionen Spaniens mittlerweile wieder schlechter aus, sind aber weit von dem Ausbruchsgeschehen vor einigen Monaten entfernt. An dem Tourismus liegt es derzeit aber anscheinend nicht. Es ist eine Kombination aus Ausbrüchen bei Saison-Arbeitern aber auch unkontrollierten Ansteckungen innerhalb einzelner Regionen. Hier besteht die Gefahr, dass sich auch Touristen infizieren und die Krankheit nach Hause bringen.
Die Ausbrüche selbst haben teils unangenehm hohe Werte, die den Landesdurchschnitt sehr stark nach oben ziehen. Dabei sind die vom Auswärtigen Amt genannten Regionen laut dem Situationsbericht vom 27. Juli 2020 (PDF) sehr stark betroffen. Aragón hat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 187. Auf dem zweiten Platz befindet sich Navarra mit 93 Fällen je 100.000 Einwohner in dem Zeitraum. Katalonien wird mit einem Wert von rund 73 gelistet. Zum Vergleich: In Deutschland ist der höchste Wert eines Bundeslandes in Nordrhein-Westfalen zu finden mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 8 Fällen (Stand: 28. Juli). Rund die Hälfte der spanischen Regionen hat eine mit Deutschland vergleichbare niedrige Inzidenz.