Nach dem Abschuss eines ukrainischen Passagierflugzeugs mit 176 Todesopfern will der Iran im nächsten Monat über Schadenersatz verhandeln. Der Chef der nationalen Luftfahrtbehörde, Turadsch Dehghani-Sanganeh, sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Irna, sein Land sei auf Basis internationaler Vorschriften zu Zahlungen an die Hinterbliebenen bereit. Dazu solle am 18. Oktober ein Treffen mit den betroffenen Ländern in Teheran stattfinden.
Die ukrainische Boeing-Maschine war am 8. Januar irrtümlich kurz nach dem Start in Teheran von der iranischen Luftabwehr abgeschossen worden. Alle 176 Insassen wurden getötet. Die iranische Führung gab den Abschuss erst mit Verzögerung zu. Die Luftfahrtbehörde sprach Mitte Juli in ihrem Abschlussbericht von einem "menschlichen Fehler". Die Opfer kamen aus der Ukraine, dem Iran sowie aus Kanada, Afghanistan, Großbritannien und Schweden.
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Im vergangenen Monat hatte die iranische Versicherungsorganisation Ausgleichszahlungen noch abgelehnt. Die Maschine sei von ukrainischen und europäischen Unternehmen versichert, daher müssten diese Firmen auch die Zahlungen übernehmen. Das iranische Außenministerium erklärte sich dann jedoch grundsätzlich zu Schadenersatz bereit, sobald technische und juristischen Aspekte geklärt seien.