Lufthansa beschließt drittes Paket zur Corona-Restrukturierung, © AirTeamImages.com/Carlos Enamorado
Flugzeuge der Lufthansa stehen während Corona eingemottet am spanischen Flughafen von Teruel. © AirTeamImages.com / Carlos Enamorado
{ "@context": "https://schema.org", "@type": "ImageObject", "url": "https://img.airliners.de/2020/09/363840_c3bd76f3b1e77d2b07da3e4c0c7f8f5b__wide__970", "copyrightHolder": {"@type": "Person", "name": "© AirTeamImages.com/ Carlos Enamorado"} }

Der von der Corona-Krise schwer getroffene Lufthansa-Konzern will noch mehr Stellen als bislang geplant streichen und weniger Flugzeuge langfristig betreiben als konzernweiten Restrukturierungsprogramms "ReNew" zuletzt avisiert. Derzeit verliere der Konzern monatlich 500 Millionen Euro, erklärte der Vorstand. Diese Zahl soll bis zum Winter auf 400 Millionen Euro sinken.

Wie das Unternehmen nach einer Vorstandssitzung am Montag mitteilte, erhöht sich nun der bisher avisierte rechnerische Personalüberhang durch die Corona-Folgen von 22.000 Vollzeitstellen weiter - eine genaue Zahl der zusätzlich wegfallenden Arbeitsplätze nannte der Konzern zunächst allerdings nicht.

Zudem werden wohl mindestens 150 Flugzeuge der einstmals 760 Jets umfassenden Konzernflotte dauerhaft nicht mehr abheben, teilte der Konzern mit. Bislang hatte Lufthansa mit einer mittelfristig um 100 Flugzeuge reduzierten Konzernflotte geplant.

Nun mottet der Konzern die gesamte Airbus-A380-Flotte langfristig ein, sofern er sie nicht - wie bereits vor Corona vereinbart - an den Hersteller Airbus zurückgeben kann. Die Maschinen im Langzeitparkmodus sollen bei kurzfristigem Bedarf aber wieder reaktiviert werden.

Zehn A340-600 werden ebenfalls in "Long-Term Storage" versetzt und aus der Planung genommen, teilte Lufthansa mit. Die restlichen sieben A340-600 sollen dagegen ganz ausgemustert werden. Insgesamt fallen im laufenden Quartal Wertberichtigungen bei der Flotte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro an.

Kritik an unkoordinierten Reisebeschränkungen

Im laufenden Jahr wird wegen der fortgesetzten Reisebeschränkungen nur noch ein Flugangebot zwischen 20 und 30 Prozent des Vorkrisenniveaus erwartet. Ursprünglich wollte Lufthansa zum Jahresende wieder die Hälfte ihrer Flugzeuge in der Luft haben. Mit dem Ende der Sommerreisezeit gingen Passagier- und Buchungszahlen aber wieder zurück, nachdem in den Monaten Juli und August noch "leichte Erholungstendenzen" spürbar gewesen seien.

Die Aussichten für den internationalen Luftverkehr hätten sich in den vergangenen Wochen deutlich eingetrübt, begründete der Konzern die Schritte. Man sehe in der Ausweitung von Corona-Tests eine "wesentliche Voraussetzung" zur Wiederaufnahme der globalen Mobilität, wandte sich der Vorstand an die Politik, die zum Monatsende die kostenlosen Tests gegen eine Quarantäne ersetzen will. "Konsequentes Testen ist möglich, erhöht die Sicherheit für Reisende und ist im Gegensatz zu wechselnden und uneinheitlichen Einreise- und Quarantäneregelungen die bessere Alternative", so Lufthansa.

© AirTeamsImages.com, Carlos Enamorado Lesen Sie auch: Zur Lage der Lufthansa: Ein Trauerspiel Kommentar

Aktuell leiden die Konzern-Marken Lufthansa, Eurowings, Swiss, Austrian und Brussels unter den komplexen Einreisebeschränkungen der verschiedenen Nationalstaaten. Einzig die Frachtflüge bringen noch Geld in die Kasse.

Nur die massive Staatshilfe aus den vier Heimatländern in Höhe von zusammen neun Milliarden Euro hat den Kollaps des hoch verschuldeten Konzerns verhindert. Gleichwohl verliert das Unternehmen in der anhaltenden Corona-Flaute jeden Monat 500 Millionen Euro liquide Mittel.

Nach jüngsten Zahlen sind von den gut 138.000 Mitarbeitern weltweit vom Jahreswechsel noch rund 128.000 im Unternehmen. Vor allem im Ausland verließen Beschäftigte die Lufthansa, während es in Deutschland bislang für große Beschäftigtengruppen noch keine Übereinkunft mit den Gewerkschaften gibt.

Gespräche mit Gewerkschaften angekündigt

Lufthansa kündigte Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über den anvisierten Stellenabbau an. Genaue Zahlen über die 22.000 wegfallenden Stellen hinaus nennt Lufthansa nicht. Insider gehen von bis zu 5000 zusätzlich abzubauenden Jobs aus. Unklar blieb weiter, wie viele der aktuell noch rund 128 000 Lufthanseaten eine Kündigung fürchten müssen. Vor allem im Ausland haben seit Jahresbeginn rund 10.000 Menschen die Airline verlassen. Für die deutsche Belegschaft laufen Gespräche über Interessensausgleich und Sozialpläne.

Während es mit den Flugbegleitern und den Piloten bereits Übergangsvereinbarungen gibt, stellt sich Verdi noch quer. Lufthansa müsse "Perspektiven zum sozialverträglichen Arbeitsplatzabbau" in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern aufzeigen, hieß es von der Gewerkschaft, die im Wesentlichen die Bodenmitarbeiter bei Lufthansa vertritt.

"Die Beschäftigten verdienen eine ehrliche Perspektive. Betriebsbedingte Kündigungen sind der falsche Weg", sagte Mira Neumaier, Verdi-Bundesfachgruppenleiterin Luftverkehr. Die Beschäftigten seien bereit, ihren Beitrag zu leisten, jedoch nicht ohne dafür Sicherheiten zu erhalten. So habe Lufthansa beispielsweise bereits Altersteilzeitverträge gekündigt und langjährig Beschäftigten wenige Monate vor Renteneintritt mit Kündigung gedroht. "Dieser Kulturwandel innerhalb der Lufthansa schürt Angst und ist eine moralische Bankrotterklärung."

Verdi machte sich auch die Kritik der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit an den Management-Plänen für die neue Touristikplattform "Ocean" zu eigen, für die zunächst 300 neue Stellen auf einem niedrigeren Lohnniveau als bei der Muttergesellschaft ausgeschrieben sind.

© AirTeamImages.com, Paul Buchroeder Lesen Sie auch: Piloten gegen neue Arbeitsverträge bei Ocean-Projekt

Der Lufthansa-Vorstand verwies auf sein Ziel kreativer Teilzeitmodelle und laufende Verhandlungen mit den Arbeitnehmern. Man strebe weiter mit den Tarifpartnern entsprechende Krisenpakete an, damit möglichst wenigen betriebsbedingt gekündigt werden müsse.

Gleichzeitig verschlankte man auch die Führungsstruktur weiter. Eine Neuverteilung von Verantwortlichkeiten soll helfen, im ersten Quartal 2021 rund 20 Prozent weniger Mitarbeiter in Leitungspositionen zu haben. Zudem soll unter anderem der Verzicht auf angemietete Büroflächen helfen, die monatlichen Kosten weiter zu drücken.

Interessante Einträge aus dem airliners.de-Firmenfinder

SFT Schule für Wirtschaft und Tourismus Berlin GmbH

Ihre Reise zu neuen beruflichen Zielen!

Zum Firmenprofil

AHS Aviation Handling Services GmbH

The perfect team for every stop

Zum Firmenprofil

Naske Rechtsanwälte

Spezialisten im Luftrecht

Zum Firmenprofil

GOODVICE

Aviation, Transportation & Litigation.

Zum Firmenprofil

STI Security Training International GmbH

Wir trainieren Ihre Sicherheit.

Zum Firmenprofil

Hamburg Aviation

Für die Luftfahrt in der Metropolregion Hamburg.

Zum Firmenprofil

Hochschule Worms

Wissen, worauf es ankommt!

Zum Firmenprofil

Aviation Quality Services GmbH

Safety and quality need a partner

Zum Firmenprofil

Wildau Institute of Technology e. V. (WIT)

Berufsbegleitender Aviation-Master und Weiterbildungsformate

Zum Firmenprofil

Angebote und Dienstleistungen aus dem airliners.de-Firmenfinder
Luftverkehrsmanagement - Ein Überblick TRAINICO GmbH - Luftverkehrsmanagement vermittelt auf betriebswirtschaftlicher Grundlage spezielle Kenntnisse der Luftfahrtbranche. Mehr Informationen
Pilotenausbildung und gleichzeitig studieren
Pilotenausbildung und gleichzeitig studieren Hochschule Worms - Der Bachelor-Studiengang Aviation Management and Piloting, den der Fachbereich Touristik/Verkehrswesen der Hochschule Worms im Praxisverbund mit der E... Mehr Informationen
FBO & Lounges
FBO & Lounges GAS German Aviation Service GmbH - Relax and enjoy free beverages, WiFi and TV in the cozy chairs of our lounges. They have been equipped to make your waiting time fly by. The FBOs are... Mehr Informationen
GSE-Lösungen zum Nutzen unserer Kunden
GSE-Lösungen zum Nutzen unserer Kunden HiSERV GmbH - HiSERV bietet Premiumqualität, hohe Flexibilität und intelligente GSE zu einem fairen Preis.Wir verwalten eine junge und moderne Flotte von mehr als 4... Mehr Informationen
Classic-Originals - Remove Before Flight - 2 Stück
Classic-Originals - Remove Before Flight - 2 Stück RBF-Originals.de - **2 Classic-Originals-Anhänger aus sehr widerstandsfähigem, mit Nylon-Faser verstärktem Spezial-PVC.** Das Schmutz, Sonne und Wasser abweisende Materi... Mehr Informationen
Safety Management System (SMS) Training Aviation Quality Services GmbH - Werden Sie zum SMS Experten in der Luftfahrt. Unsere Kurse beinhalten Implementierungsstrategien und Tools zur Risikobewertung. Mehr Informationen
Crystal Cabin Award
Crystal Cabin Award Hamburg Aviation - DER INTERNATIONALE PREIS FÜR INNOVATIONEN - Der Crystal Cabin Award ist DER internationale Preis für Innovationen im Bereich Flugzeugkabine. Unter dem... Mehr Informationen
Master of Aviation Management
Master of Aviation Management Wildau Institute of Technology e. V. (WIT) - **Innovativer Master-Studiengang für die internationale Karriere** Der innovative Masterstudiengang Aviation Management wird seit 2007 angeboten. Das... Mehr Informationen