Die fortdauernde Krise im Luftverkehr hat der Lufthansa auch im dritten Quartal einen Milliardenverlust beschert. Dank einer Ausweitung des Flugplans in den Sommermonaten Juli und August und erheblicher Kostensenkungen konnten jedoch die Verluste gegenüber dem zweiten Quartal verringert werden, teilte die Airline kurzfristig mit.
Auf vorläufiger Basis belief sich der Verlust vor Zinsen und Steuern (Adjusted Ebit) im dritten Quartal -1,26 Milliarden Euro. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Lufthansa noch einen Gewinn von fast 1,3 Milliarden Euro vor Steuern verzeichnet.
Gegenüber dem zweiten Quartal 2020 konnte sich der Konzern wieder etwas verbessern. Von April bis Juni lag das Ergebnis bei -1,7 Milliarden Euro. Insgesamt fielen für die ersten neun Monate des Jahres nun ein Vorsteuerverlust von 4,2 Milliarden Euro an, so die Mitteilung.
6,3 Milliarden Euro Staatshilfen noch nicht abgerufen
Dank der erhaltenen Staatshilfen zeigte sich das Management zuversichtlich, dass der Lufthansa-Konzern auch weiteren Belastungen durch die Corona-Pandemie standhalten kann. Die Nettokreditverschuldung habe am Ende des dritten Quartals bei 8,9 Milliarden Euro betragen (31. Dezember 2019: 6,2 Milliarden Euro). Ende September verfügte der Konzern den Angaben zufolge noch über flüssige Mittel in Höhe von 10,1 Milliarden Euro.
Darin sind auch die noch nicht abgerufenen Gelder aus dem Hilfspaket der Bundesregierung enthalten, 6,3 Milliarden aus dem insgesamt über neun Milliarden euro schweren Paket könne man noch abrufen. Zugleich warnte das Unternehmen vor schwierigen Wintermonaten, in denen die Nachfrage wegen der Pandemie niedrig bleiben werde.
Die Konzernairlines würden im vierten Quartal nur maximal 25 Prozent der Vorjahreskapazität anbieten, um sicherzustellen, dass der Flugbetrieb auch weiterhin einen positiven Cashbeitrag leiste, umreißt Lufthansa die aktuelle Planung. Gleichzeitig arbeite die ganze Gruppe weiter intensiv an Restrukturierungsmaßnahmen in allen Geschäftsbereichen, um kurz- und mittelfristige Kosteneinsparungen zu erzielen und die operativen Mittelabflüsse zu minimieren.