Eurowings will trotz der Pandemie ihre führende Stellung als Leisureairline in Deutschland ausbauen. Das sagte CEO Jens Bischof im Interview mit "ATW online". So habe seine Airline durch das Aus von Ryanair-Tochter Lauda am Düsseldorfer Flughafen die entstandenen Lücken genutzt und knapp 20 Prozent der Routen übernommen. Am Düsseldofer Flughafen seien 40 Maschinen stationiert.
Zudem haben laut Bischof die Iren ihr Engagement auch in Stuttgart, Bremen und Nürnberg eingestellt. Konkurrentin Easyjet hat ihr Berlin-Angebot stark zurückgefahren. Die sich daraus resultierenden Möglichkeiten will Bischof für die Lufthansa-Tochter "wahrnehmen".
Gegenüber der Billigfliegern Ryanair und Easyjet sieht Bischof weitere Vorteile für seine Airline. Zwar sei man an einigen Stellen teurer als die Konkurrenten, aber in Folge der Corona-Pandemie sei der Preis nicht mehr das allerwichtigste Kriterium. Kunden seien vielmehr auf der Suche nach einer Fluggesellschaft, der sie vertrauen könnten und bei der ihre Gesundheit nicht gefährdet werde.
Erholung erst im Sommer 2021
Dennoch werde der kommende Winter hart. Eurowings wird nur rund 30 Prozent ihrer Kapazitäten anbieten. Damit will die Lufthansa-Tochter versuchen, "kostendeckend und auf einigen Strecken gewinnbringend zu fliegen", so Bischof weiter.
Auch das erste Quartal beziehungsweise sogar das erste Halbjahr 2021 werden für die gesamte Branche sehr schwer, ist sich Bischof sicher. Die Lufthansa-Tochter geht davon aus, dass sich besonders der Freizeit als auch Reisen zu Familien- und Freunden schneller erholen wird als andere Segmente.
Gleichzeitig rechne er mit einem mit starken Nachholeffekt im kommenden Sommer. Erste Anzeichen dafür gebe es auch schon. So seien die Buchungen für den Frühsommer in diesen Tagen auf einem nahezu normalen Niveau. Damit zeige sich, dass die Menschen reisen wollen. Voraussetzung sei allerdings, dass man die Pandemie kontrollieren könne. Sei es durch Teststrategien, Impfstoffe oder Medikamente.