Laut der Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo haben rund 91 Prozent der Beschäftigten der Lufthansa Cityline dem überarbeiteten Krisentarifvertrag für die Kabine zugestimmt. Laut der Gewerkschaft beinhaltet die Einigung "klare Aspekte der Beschäftigungssicherung wie einen Kündigungsschutz bis 31.12.2021." Dafür leiste das Cityline-Kabinenpersonal wesentliche Krisenbeiträge.
"Die Cityline-Kabine wird 2021 auf 13. Gehalt, Urlaubsgeld und Vergütungserhöhungen verzichten, dafür müssen in diesem Jahr keine Entlassungen gefürchtet werden. Die kurze Laufzeit verschafft Luft und ist Aufgabe zugleich, in der voraussichtlich noch Jahre dauernden Krise. Diese Einigung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg durch diese schwere Zeit“, resümiert der Leiter Tarif bei Ufo, Rainer Bauer.
Eine erste Einigung war zuvor vom Konzern Ende September einseitig widerrufen worden. Ein Sprecher des Konzerns äußerte damals gegenüber airliners.de: "Lufthansa hat am 24. Juni für 22.000 Flugbegleiter mit Ufo eine Regelung zum Kündigungsschutz vereinbart. Dieser Kündigungsschutz enthält wesentlich von Ufo geforderte Elemente.
Diese gleiche Regelung hat die City-Line-Geschäftsführung der Ufo jetzt auch für ihre 800 Flugbegleiter angeboten." Es sei nicht nachvollziehbar, warum Ufo diese Regelung bei City Line ablehnt. Ufo entgegnete, dass der Konzern trotz der vereinbarten Lohneinschnitte nicht bereit sei, den Angestellten einen verlässlichen Schutz vor Kündigungen zu bieten.
In weiteren Verhandlungsrunden konnte dann eine Lösung erzielt werden, die nun auch von den Beschäftigten abgesegnet wurde. "Wir freuen uns sehr, einen Absicherungsvertrag für die Kolleginnen und Kollegen der Cityline Kabine erreicht zu haben, die große Zustimmung unserer Mitglieder ist ein tolles Zeichen der Geschlossenheit und Solidarität in diesen unsicheren Zeiten“, so Bauer.
Ganz so rosig ist die Stimmung bei der Flugbegleitergewerkschaft allerdings derzeit nicht. Mit Daniel Flohr und Louisa Collenberg haben gleich zwei Vorstände ihren Rücktritt angekündigt. Beide würden ihr Amt zum 31. Januar niederlegen, heißt es in einer Mitteilung an die Mitglieder. Grund seien interne Streitereien.