Angesichts der Corona-Beschränkungen wird der Billigflieger Easyjet von Januar bis März höchstens zehn Prozent der Fluge durchführen. Die Airline bleibe aber flexibel, um Kapazitäten kurzfristig zu erhöhen, teilte der britische Konzern am Donnerstag mit.
Umsatz und Passagierzahlen sind im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres (per Ende Dezember) massiv eingebrochen. Um Kosten zu sparen, plant die Airline einen Stellenabbau. Die Aktie verlor nach diesen Nachrichten.
Easyjet sieht kommende Nachfrage
Easyjet sieht dennoch eine Nachfrage nach Flugreisen in diesem Jahr. Eine eigens durchgeführte Umfrage kommt zu dem Ergebnis, dass 65 Prozent der Befragten in diesem Jahr eine Reise planen. Die Airline hat angekündigt flexibel darauf reagieren zu können und sei in der Lage die Kapazitäten schnell hochzufahren.
"Der Schlüssel, um Reisen wieder zu ermöglichen, sind die Impfprogramme in Kombination mit der schrittweisen Aufhebung der Beschränkungen durch die Regierungen, sobald dies sicher ist", so Easyjet-Chef Johan Lundgren.
Die Zahlen für das erste Quartal seien trotz allem wie erwartet, erklärt Lundgren in einer Telefonkonferenz. Die Corona-Beschränkungen seien der Hauptgrund für die geringe Nachfrage.
Die Passagierzahlen sanken im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 87 Prozent auf 2,9 Millionen. Easyjet hat im ersten Quartal rund knapp 23.400 Flüge durchgeführt.
Oktober | November | Dezember | |
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Passagiere | 1708000 | 322000 | 827000 |
Die Umsätze brachen ebenfalls um 88 Prozent ein auf 165 Millionen Pfund (rund 186 Millionen Euro). Analysten hatten dabei mehr auf dem Zettel.
Vor einem Jahr konnte die Gesellschaft ihren Umsatz im Jahresvergleich um fast zehn Prozent auf 1,4 Milliarden Pfund (1,65 Milliarden Euro) steigern. Das lag vor allem an gestiegenen Ticketpreisen. Das Flugangebot wuchs lediglich um ein Prozent, die Zahl der Fluggäste legte um knapp drei Prozent auf 22,2 Millionen zu. Die Erlöse je Sitzplatz zogen allerdings um fast neun Prozent an.
Jobabbau beschlossen
Die Airline hat bereits Vereinbarungen mit den Gewerkschaften getroffen: 1400 Mitarbeiter haben laut Easyjet bereits das Unternehmen verlassen. Die Mehrheit der in Großbritannien stationierten Piloten soll Saisonverträge erhalten.
In Deutschland wurden die Vereinbarungen mit den Gewerkschaften und dem Betriebsrat abgeschlossen. Dabei wurden Entlassungen ausgesprochen, teilte die Airline mit. Zudem arbeite man weiterhin mit dem deutschen Betriebsrat zusammen, um einen weiteren Stellenabbau zu vermeiden.
Die Corona-Pandemie hat viele Fluggesellschaften in eine tiefe Krise gestürzt: Easyjet hatte das vergangene Geschäftsjahr erstmals mit einem Jahresverlust abgeschlossen.