Letzte Aktualisierung: um 8:19 Uhr

Knackpunkt Mailand-Linate

Neue Alitalia wird größer – um Slots halten zu können

Die neue italienische Nationalairline ringt mit der EU um Start- und Landerechte am Flughafen Mailand-Linate. ITA will dafür nun sogar die Flotte aufstocken.

Vor vier Jahren, am 2. Mai 2017, ging Alitalia in die Insolvenz. Der Betrieb läuft bis heute weiter. Derweil ringt die italienische Regierung mit der EU-Kommission darum, was die geplante Nachfolgerin Italia Trasporto Aereo ITA von Alitalia übernehmen darf.

Neben einem Streit um die Marke Alitalia sind die Slots am Flughafen Mailand-Linate ein weiterer wichtiger Punkt bei den Verhandlungen mit der EU. Italien erklärte zwar schon im Januar, Linate solle kein Drehkreuz werden, sondern vor allem für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen innerhalb Europas dienen. Dennoch sind für ITA die Start- und Landerechte an dem Airport extrem wichtig, an dem Alitalia einen Marktanteil von 70 Prozent hat

Mehr Flugzeuge für mehr Slots

Die EU fordert, dass die neue Nationalairline die Hälfte der Slots in Linate an Konkurrenten abgibt. Um das zu verhindern, soll die Flotte nun doch größer werden als zuletzt geplant. «Wir denken über eine Erweiterung der ursprünglichen Flotte nach, damit es eine größere Korrelation gibt zwischen Flugzeugen und den Slots, an denen wir besonders in Linate interessiert sind», so ITA-Chef Fabio Lazzerini laut der Zeitung L’Economia .

Das heißt, ITA würde mehr Flugzeuge in Linate stationieren, als für den Betrieb momentan wirklich benötigt werden, um keine Slots an die Konkurrenz zu verlieren. Man prüfe bereits «potenzielle Größe und Mix der verfügbaren Flugzeuge», so Lazzerini. Die Flieger müssten dabei nicht zwingend Eigentum der Airline sein. Sprich, sie könnten auch geleast werden.

Wieder bis zu 55 Flieger im Gespräch

Im ersten Businessplan für ITA war im vergangenen Dezember ein Start mit 52 Fliegern geplant, was in etwa die von Alitalias Flottenstärke mit 103 Fliegern wäre. Zuletzt war aber nur noch von 47 Passagier- und zwei bis drei Frachtflugzeugen die Rede. Aufgrund der Slot-Problematik in Linate sind nun laut L’Economia wieder 50 bis 55 Maschinen anvisiert.