Im vergangenen März waren die Hoffnungen der vietnamesischen Bamboo Airways groß. Die Airline wollte im Juli 2020 Nonstop-Verbindungen zwischen Vietnam und München aufnehmen. In Zuge dessen unterzeichneten Bamboo Airways und der Münchner Flughafen ein "Memorandum of understanding". Die bayerische Landeshauptstadt sollte mit Hanoi sowie Ho Chi Minh City verbunden werden.
Dann kam die Corona-Krise und die Flüge wurden erst auf Oktober verschoben und im Anschluss ganz auf Eis gelegt. Gegenüber airliners.de teilte die Airline nun mit, dass man weiter an der Aufnahme der Verbindungen festhalte. "Bamboo Airways plant, die Wiederaufnahme des internationalen Flugbetriebs, sobald es die Regierung erlaubt", so eine Sprecherin. Derzeit gibt es keinen Flugverkehr zwischen Deutschland und dem südostasiatischen Land. Vietnam hat die Einreise für alle Ausländer vorübergehend ausgesetzt.
München soll dabei jedoch nicht die einzige Deutschland-Verbindung bleiben. Mit der Wiederaufnahme der Langstrecken will Bamboo Airways auch nach Frankfurt fliegen, so die Sprecherin weiter. Nach aktuellem Stand will die Fluggesellschaft die Verbindungen zum dritten Quartal aufnehmen. Neben Frankfurt planen die Vietnamesen auch Flüge nach Paris, London und Prag.
Kooperation mit Hahn Air
Die Fluggesellschaft ist derzeit auf der Suche nach Airline-Partnern für Interline- und Codeshare-Vereinbarungen für Europa. In diesem Zusammenhang würde man gerne mit bekannten Airline-Partnern, „wie Air, Lufthansa sowie British Airways“ zusammenarbeiten, teilte die Airline weiter mit. Aktuell kooperiere man mit Hahn Air für das Ticketing und den Verkauf von Bamboo-Airways-Flügen.
Bamboo Airways ist der Carrier der FLC-Gruppe, einer der größten Mischkonzerne Vietnams. Das Kerngeschäft von FLC liegt auf Urlaubsreisen und verschiedenen Unterkünften, wie Resorts und Hotelanlagen. Der Erstflug fand am 16. Januar 2019 statt. Die Flotte besteht aus 28 Flugzeugen und zwei Modellen. Auf der Langstrecke setzt die Airline auf die Boeing 787-9. Bei Kurz- und Mittelstrecken vertraut man auf die Airbus A320-Familie.