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Liquiditätskrise durch Flugverbot

Thailands Fluggesellschaften droht der Kollaps

Die thailändische Regierung hat ein Verbot von Inlandflügen erlassen, um die Verbreitung von Covid-19 zu stoppen. Das bringt Bangkok Airways, Nok Air, Thai Air Asia und Co. in eine heikle Lage.

Seit April steigen die Infektionszahlen in Thailand steil an. Premierminister Prayuth Chan-o-cha reagierte lange nicht darauf und wurde dafür im Inland und auch international kritisiert, zumal die Impfkampagne sich wegen Verteilungsproblemen hinzieht. Die Regierung leitete sogar zaghafte Öffnungsschritte ein und ließ wieder geimpfte Touristen zu.

Doch inzwischen meldet das südostasiatische Königreich bereits 13.000 neue Fälle täglich – so viele wie nie zuvor. Darum hat Bangkok reagiert. Die thailändische Regierung verkündete am Montag (19. Juli) weitreichende Schutzmaßnahmen. Öffentliche Einrichtungen werden geschlossen, Versammlungen verboten, Heimarbeit zur Pflicht und der Transport wird eingeschränkt. Auch Flüge sind nicht mehr erlaubt.

Nur noch zwei Strecken als Ausnahme

Die Civil Aviation Authority of Thailand erklärte, Inlandsflüge zwischen Bangkok und zwölf Provinzen seien ab dem 21. Juli bis zum 3. August verboten. Nur noch Fracht- und Evakuierungsflüge sind erlaubt. Schon zuvor hatten Thailands Fluglinien aber kaum mehr Passagiere finden können. Das Flugverbot macht es Fluggesellschaften nun ganz unmöglich, ihren Betrieb aufrecht zu erhalten.

Deshalb stoppten nach Thai Air Asia auch Bangkok Airways, Thai Lion Air, Nok Air, Thai Smile und Thai Vietjet alle ihre Inlandsflüge. Nur noch zwei Strecken werden als Ausnahme bedient, damit geimpfte Touristen von Bangkok nach Phuket und Ko Samui gelangen können. Das bringt die gesamte Branche in eine desolate Lage.

Staat hat Hilfe bisher verweigert

Die Liquidität reiche nicht mehr aus, um die Löhne zu zahlen, erklärte gemäß der Zeitung Bangkok Post dieser Tage Tassapon Bijleveld. Der Chef von Thai Air Asia erklärte weiter: «Die Regierung hat nie auf unsere Forderungen nach zinsgünstigen Krediten reagiert, die wir seit dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr gestellt haben. Das Verbot von Inlandsflügen hat die Situation jetzt noch verschlimmert.»

Thai Air Asia könne zwar überleben, so Bijleveld. Denn die Aktionäre haben zuvor bereits frische Mittel zugesagt. Andere Fluggesellschaften würden es aber kaum schaffen, weil die Regierung nicht helfe. Noch diese Woche will die Vereinigung der thailändischen Airlines in Bangkok vorstellig werden und Staatshilfe fordern.