Letzte Aktualisierung: um 17:32 Uhr

Impfnachweise

Japans Airlines beschweren sich über Papier-Zertifikate

Während vielerorts bereits digitale Covid-Zertifikate ausgestellt werden, gibt es sie in Japan aktuell nur auf Papier. Den Airlines macht das Sorgen.

Immerhin eine Sache wurde durch die Pandemie vorangetrieben: Viele Länder und Unternehmen haben riesige Entwicklungsschritte in Sachen Digitalisierung gemacht. Doch ausgerechnet das Land, das in den Augen vieler Menschen technologisch extrem weit entwickelt ist, hinkt in einer wichtigen Sache hinterher: In Japan gibt es aktuell keine digitalen Covid-Zertifikate wie zum Beispiel in der EU.

Die Fluggesellschaften des Landes verlangen, dass sich das schnell ändert. Denn die Ausbreitung neuer Covid-Varianten deutet darauf hin, dass man noch eine ganze Weile lang Nachweise über negative Tests, Genesung oder Impfung erbringen muss. «Andere Länder machen Fortschritte bei digitalen Zertifikaten, und zwar schnell», sagt etwa All-Nippon-Airways Manager Juichi Hirasawa zur Wirtschaftszeitung Nikkei. «Japan darf nicht zurückfallen.»

Noch ein Jahr bis zur Digitalisierung?

Apps, mit denen der Impf-, Genesungs- oder Testnachweis elektronisch erfolgen kann, gibt es bereits zahlreich. Unter anderem hat auch der Airline-Dachverband Iata mit dem Travel Pass bereits vor Monaten ein Angebot lanciert, das einige Fluggesellschaften auch bereits testen. Doch die japanische Regierung muss die Nutzung einer solchen App erst erlauben.

Und das, so vermutet man bei ANA, dürfte noch etwa ein Jahr dauern. Offiziell heißt es, die Taskforce der japanischen Regierung wolle digitale Zertifikate bis Ende des Jahres auf den Markt bringen. Die Luftfahrtbranche des Landes stört sich allerdings daran, dass kein Mitglied der Taskforce aus dem Transportministerium kommt, berichtet Nikkei.

Nicht so einfach fälschbar

Yuji Akasaka, Präsident von Japan Airlines, fürchtet, dass Perfektionismus dem Land schaden könne, weil er den Prozess verlangsame. «Wenn wir perfekt sein wollen, bleiben wir zurück», sagt er. Denn digitale Zertifikate seien auch schlechter fälschbar als solche auf Papier. Und das sei im Sinne der Sicherheit.