Eine Boeing 747 von Air Atlanta Icelandic, die für das Frachtunternehmen Magma Aviation fliegt, hat über Rheinland-Pfalz und dem Saarland insgesamt 89 Tonnen Kerosin abgelassen. Das teilte die Deutsche Flugsicherung (DFS) auf Anfrage der DPA mit. Die Boeing 747 sei am Freitagabend vom Flughafen Hahn mit Zielort Indien abgehoben, der Pilot habe aber kurz nach dem Start Triebwerksprobleme gemeldet.
Daraufhin sei die Maschine über das Saarland sowie über das südliche Rheinland-Pfalz sowie im Norden bis Bad Neuenahr-Ahrweiler geflogen und habe Kerosin abgelassen, um für eine Landung in Lüttich leichter zu werden, hieß es. Die Flughöhe betrug im Schnitt 14.000 Fuß.
Flugzeuge lassen Kerosin ab, falls sie für eine sichere Landung noch zu schwer sind. Das sogenannte Fuel Dumping ist vor allem in Rheinland-Pfalz ein Thema. In dem Bundesland kommt es wegen der Nähe zum Frankfurter Flughafen vergleichsweise oft zu solchen Ereignissen.
Kerosinablässe beunruhigen immer wieder Teile der Bevölkerung und der Politik. Das Umweltbundesamt sieht Kerosinablässe für Menschen und Umwelt unkritisch. Untersuchungen hätten "nach derzeitigem Wissensstand keine kritischen Umweltauswirkungen von Treibstoffschnellablässen auf Boden, Grundwasser, Luft und menschliche Gesundheit" ergeben, heißt es in einem Ende 2020 erschienenen Bericht.