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Höheres maximales Abfluggewicht

Finnair passt Airbus A350 für Routen jenseits Russlands an

Die Airbus A350 der finnischen Fluglinie müssen den russischen Luftraum Richtung Asien umfliegen. Um dennoch wieder mehr Fracht und Reisende mitzunehmen, hat Finnair zehn der Jets per Feintuning angepasst.

Ein Blick auf die Karte macht das Dilemma deutlich. Finnairs Vorteil auf Routen zu asiatischen Zielen wie Tokio, Singapur oder Seoul war stets die direkte Verbindung ab Helsinki. Die Fluggesellschaft spezialisierte sich auf diese Langstreckenrouten.

Doch seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine kann Finnair den russischen Luftraum nicht mehr nutzen. Das machte die Asien-Routen auf einen Schlag um teilweise Tausende Kilometer länger. Das hatte zuerst zur Folge, dass die finnische Fluglinie Zielen im Nahen Osten eine größere Priorität gab als zuvor.

Mit mehr Gewicht nach Seoul und Tokio

Doch zuletzt zog auch das Geschäft in den Fernen Osten wieder an. Darauf hat Finnair nun mit Modifikationen an 10 ihrer 17 Airbus A350-900 reagiert. Zusammen mit Airbus habe man vor allem «kleinere Änderungen und Aktualisierungen an der Flugzeugsoftware» vorgenommen», wie die Airline erklärt. Dadurch hätten die Jets nun ein höheres maximales Abfluggewicht. Veränderungen an der Bestuhlungen waren dafür nicht nötig.

Finnairs Flugroute von Helsinki nach Tokio. Bild: Flightradar24.com

«Finnair hat die Änderungen an Flugzeugen vorgenommen, die regelmäßig Seoul und Tokio, zwei der längeren Interkontinentalstrecken, bedienen», erklärt die Fluglinie. Denn durch den Wegfall des russischen Luftraums und die längeren Flugrouten «hatte das normalerweise geringere Startgewicht die Zahl der Kunden und die Menge der Fracht, die jedes Flugzeug befördern konnte, angesichts der längeren Flugzeiten begrenzt».

Modifizierte Jets fliegen bereits

Nun können die A350-900 wieder mehr Reisende, Fracht und vor allem auch Kerosin transportieren. Laut der Airline kann die Gesamtkapazität um bis zu acht Tonnen erhöht werden, abhängig vom jeweiligen Flugzeug, der Flugstrecke und der Flugzeit. «Die Software kompensiert die Veränderung des Schwerpunkts und behält die gleichen Handling-Eigenschaften bei, sodass sich das Fliegen des Flugzeugs nicht ändert», so Finnair.

Zwar hat die finnische Fluggesellschaft erst jetzt über die Modifikationen informiert, sie wurden aber schon in den ersten beiden Januar-Wochen abgeschlossen. Der Betrieb mit der Airbus A350 dem neuen maximalen Abfluggewicht begann bereits am 18. Januar.

Zwei weitere A350 kommen noch

Finnair betreibt den A350-900 in vier verschiedenen Kabinenvarianten mit 278, 297, 321 und 336 Plätzen. Neben den 17 Flugzeugen, die schon zur Flotte gehören, hat die Fluglinie bei Airbus Bestellungen für zwei weitere der Maschinen offen.