EU will Pilotprojekte für grenzüberschreitenden Bahnverkehr fördern, © Adobe Stock/Uzfoto
Gleisanlagen (Symbolbild) © Adobe Stock / Uzfoto
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Die EU will Schwierigkeiten im internationalen Bahnverkehr beseitigen und wird nun über zehn Pilotprojekte mehrere internationale Verbindungen fördern.

In der deutschen Pressemitteilung der EU-Kommission werden diese überwiegend als neue Verbindungen angepriesen. So soll laut MItteilung unter anderem eine Verbindung zwischen München und Zürich aufgebaut werden. Doch diese und viele andere der genannten Pilotprojekte existieren bereits.

Die Verbindung zwischen München und Zürich ist sogar eine Swiss-Air-Rail-Verbindung nach bietet für Fluggäste eine Umsteigegarantie am Flughafen Zürich, sofern sie zusammen mit einem Swiss-Ticket gebucht wurden. Das Pilotprojekt soll nun aber mehr Anbieter auf diese Strecke bringen. Flixtrain hat offenbar daran Interesse, mit der Deutschen Bahn und der SBB auf dieser Strecke zu konkurrieren.

Ähnlich soll nun die Westbahn unterstützt werden, die von München über Wien nach Budapest fahren soll. Eine direkte Unterstützung für einen bereits bestehenden Betreiber gibt es für die Eurostar Group. So sollen die Verbindungen zwischen Amsterdam und London gestärkt werden. Details nennt die EU-Kommission nicht. Auf der Relation fahren sehr besondere Züge mit speziellen Anforderungen für den Eurotunnel.

Starker Fokus auf Nachtzüge

Eine größere Konkurrenz für den Luftverkehr könnten die EU-Pläne für Nachtzugförderungen werden. Die EU-Kommission will etwa mehr Verbindungen von Deutschland über Dänemark nach Skandinavien realisieren. Neben Stockholm – die Verbindung existiert bereits – soll auch über eine Verbindung nach Oslo nachgedacht werden.

Weitere Nachtzugverbindungen soll es zwischen Amsterdam und Barcelona geben – die EU Kommission will dafür den Anbieter European Sleeper unterstützen. Der französische Betreiber Midnight Train soll derweil die Verbindung von Paris über Mailand nach Venedig angehen.

Keines dieser Projekte wird allerdings schnell umgesetzt werden können. Im Unterschied zum Flugverkehr braucht es bei der Bahn oft einen langen Vorlauf. Das gilt insbesondere im internationalen Bahnverkehr, der sehr besondere Hürden hat, die es bei der Streckenplanung für die Airlines nicht gibt.

Die entsprechenden Eisenbahnverkehrsunternehmen werden von der EU-Kommission jetzt aufgefordert, die Projekte zu starten. Wann diese umgesetzt werden steht, jedoch noch nicht fest. Es gibt nur eine grobe Reihenfolge der Projekte, die den Start auf einem Zeitstrahl darstellen soll.

Zweifel an schnellen Umsetzungen

Kritik kommt unter anderem vom Bahnexperten Jon Worth. Worth war 2022 rund 30.000 Kilometer weit gereist, um 95 Bahngrenzen in der EU für das Projekt "Crossborderrail" zu besuchen und zu analysieren. Darunter waren auch einige stillgelegte Verbindungen. In einem Thread bei der Twitter-Alternative Mastodon geht er im Detail auf die einzelnen Projektprojekte der EU-Kommission ein:

Bemerkenswert ist laut Worth etwa der Versuch, Flixtrain auf die Verbindung München - Zürich zu setzen. Das Problem, so Worth: Die Schweiz ist nicht Teil der EU. Dementsprechend bezweifelt er, dass die Schweiz Flixtrain eine Trasse geben würde. Dazu kommen bereits jetzt Zuverlässigkeitsschwierigkeiten auf der deutschen Seite.

Worth, der sich im Detail zudem mit dem Brexit beschäftigt, hat auch Zweifel an den zusätzlichen geplanten Eurostar-Verbindungen. Zum einen erschwere der Brexit die Situation und zum anderen ist laut Worth der Bahnhof St. Pancras in London an seiner Kapazitätsgrenze.

Worth sieht aber auch Positives. So ergebe die Unterstützung von European Sleeper Sinn. Die Strecke von Amsterdam nach Barcelona habe hohes Potenzial. Dennoch kämpft das Start-up mit vielen Herausforderungen. Unter anderem sieht Worth, wie viele in der Branche, ein Beschaffungsproblem. Nachtzuggarnituren sind aktuell sehr schwer zu bekommen.

Analog dazu verhält sich die Unterstützung von Midnight Trains. Auch hier fehlt es an Wagen und organisatorische Unterstützung ist notwendig. Wegen dieser Probleme sieht Worth für beide der neuen Bahnunternehmen mittlere Erfolgsaussichten.

Jon Worth selbst würde sich für andere Projekte zur Stärkung des Grenzverkehrs einsetzen. Er hatte im August letzten Jahres eine eigene Top 20 vorgestellt, die mit vergleichsweise wenig Aufwand schnell umgesetzt werden könnten. Sein Ansatz fokussiert sich aber vor allem auf die Infrastruktur, während sich die EU-Kommission, entsprechend der Beschreibungen der zehn Pilotprojekte, auf die Betreiber konzentriert und weniger auf die Infrastruktur.

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