Air India investiert viele Milliarden in Personal und Flotte und will so von der maroden Staatsairline zu einer der besten Fluglinien weltweit werden. In Wien hat airliners.de mit Sumeet Gosain, Head of Sales International bei Air India, über den Weg dorthin gesprochen.
Jahrzehntelang haftete Air India der Charme, die Qualität und der Ruf eines verstaatlichten Unternehmens an. Seit sich die Fluglinie im Januar 2022 vom Staat verabschiedet hat und zurück in die Arme des Gründungsunternehmens, die Tata Group, gekehrt ist, ist Bewegung in das Unternehmen gekommen. Es gibt wieder Ziele und Motivation. Und es wird wieder kommuniziert.
Wie zuletzt in Wien, wo Sumeet Gosain, Head of Sales International bei Air India, ausgewählten Journalisten Interviews gegeben hat. Der neue Wind als private Fluggesellschaft bringt einige Herausforderungen mit sich, sagt Gosain. Air India befinde sich auf einer "Transformation Journey" mit dem Ziel, eine der besten Fluggesellschaften der Welt zu werden.
470 neue Flugzeuge hat Air India unlängst bestellt, diese müssen gefüllt werden. "Wir werden diese (Langstreckenflugzeuge) in den strategisch wichtigen Märkten platzieren", sagt Gosain. Dazu zählen für ihn der Schlüsselmarkt USA und Europa. In beiden Märkten sollen bestehende Destinationen öfter angeflogen werden, zusätzlich seien neue in Planung. Welche, will er nicht sagen.
Sumeet Gosain von Air India in Wien. © Flughafen Wien
"Momentan bewerten wir verschiedene Ziele, wenn der Prozess abgeschlossen ist, geben wir die neuen Destinationen bekannt". Die Flüge in die USA, allen voran nach San Francisco zählen zu den längsten Non-Stop-Flügen weltweit, geflogen mit Boeing 777-200 ER. Davon werde man kurzfristig weitere zwei Stück benötigen, sagt Gosain, als Überbrückung bis die neuen Flugzeuge geliefert werden können. "Auf diesen sehr langen Flügen braucht man ein sehr gutes Produkt."
Air India evaluiert Berlin-Flüge
In Europa werden derzeit neu Mailand, Kopenhagen und Wien angeflogen, sowie London, Birmingham, Paris und Frankfurt. Deutschland bezeichnet Gosain als "sehr interessanten Markt mit enormen Potential". Neben Frankfurt mit einer täglichen Verbindung mit Delhi soll auch Mumbai mit Frankfurt verbunden werden. Berlin habe man im Auge, könne aber noch nichts Verbindliches sagen. Da werde gerade evaluiert.
Zwischen Wien und Delhi fliegt Air India derzeit drei Mal die Woche, sobald die neuen Flugzeuge da sind, sind tägliche Flüge geplant. Denn "Wien liegt strategisch günstig und ist deshalb ein wichtiger Markt". Gosain lobt auch die Mitgliedschaft von Air India in der Star Alliance als "sehr wichtig".
Air India hat eine Absichtserklärung über 210 Maschinen aus der Mittelstreckenjet-Familie A320 Neo sowie 40 Langstreckenjets vom Typ A350 abgeschlossen. © Airbus
Rendering: Boeing 737 Max, Boeing 777X und 777 in Air-India-Bemalung. © Boeing
Stärker werden will Air India auch am Inlandsmarkt, wo die Konkurrenz groß ist. Mit 100 Destinationen in Indien fliegt die Fluglinie in fast jeden Winkel des Landes. Der Markt sei riesig, so viele Menschen in Indien seien noch nie geflogen. "Indien hat etwa 1,5 Milliarden Einwohner, aber nur drei Prozent sind jemals mit einem Flugzeug gereist."
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