SAS fordert Entschädigungen für Störungen, die aufgrund von Personalmangel bei der Flugsicherung entstanden sind. Das kündigte die Airline jetzt an. Am Flughafen Kopenhagen kämpft Anbieter Naviair nach Corona-Entlassungen mit einer zu geringen Lotsenkapazität.
"In den vergangenen Monaten haben Kapazitätsengpässe bei der Flugsicherung in Kopenhagen zu erheblichen Problemen für Fluggesellschaften, Flughäfen und nicht zuletzt für unsere Passagiere geführt", sagte SAS-Chef Anko van der Werff in einer Erklärung.
"Wir werden eine Entschädigung für die durch die Situation verursachten Unregelmäßigkeitskosten fordern", sagte er, ohne weitere Details zu nennen.
Naviair, das Unternehmen, das den Flugverkehr im dänischen Luftraum kontrolliert, hatte während Corona knapp 50 Fluglotsen entlassen.
Ende April hatte dann ein Fluglotsenstreik um Arbeitszeiten zu Verspätungen und Annullierungen geführt. Die Fluglotsen weigerten sich, zusätzliche Schichten zu übernehmen, die durch den Personalengpass notwendig geworden waren.
Nicht nur SAS hatte Naviair kritisiert. Auch Norwegian äußerte sich im vergangenen Monat befreits besorgt über die Situation in Kopenhagen. Die skandinavischen Fluggesellschaften warnen davor, dass sich die Situation im Sommerverkehr noch zuspitzen könnte.
SAS war bereits durch die Flugausfälle während der Corona-Pandemie 2020 in eine tiefe Krise geschlittert und musste mit Staatsgeld gerettet werden. Dänemark und Schweden sind mit insgesamt etwa 40 Prozent an der Firma beteiligt. Im Sommer 2022 musste SAS nach einem Pilotenstreik Insolvenz anmelden. Aktuell läuft die Suche nach Investoren.