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Ryanair und Gewerkschaften: Eine Liebesbeziehung ist das nicht.
Dennoch gibt es seit einigen Jahren vermehrt Personalvertretungen an den verschiedenen europäischen Ryanair-Basen. Auch in Deutschland.
Das passt einem Pensionsfonds gar nicht. Denn wo es Gewerkschaften gibt, sind die Gewinne niedriger. So jedenfalls der Vorwurf der Anleger in einer Klage, die in den USA eingereicht wurde.
Ryanair und der langjährige Vorstandsvorsitzende Michael O'Leary haben nun in dem Fall einem Vergleich zugestimmt, wie Reuters berichtet.
Fünf Millionen US-Dollar (4,7 Millionen Euro) muss Michael O'Leary jetzt an Aktionäre bezahlen. Der Hintergrund: Seine Aussagen zu Gewerkschaften bei Ryanair, als der heutige Gruppenchef noch CEO der Airline war.
In dem Verfahren vor einem US-Gericht wurde O'Leary vorgeworfen, die Anleger lange über die wahre Macht von Gewerkschaften bei Ryanair getäuscht zu haben.
Gewerkschaften bei Ryanair? Eher friert die Hölle zu!
Michael O'Leary, 2017
Der Vorwurf der Investoren: Ryanair habe den Aktienkurs der Fluggesellschaft in die Höhe getrieben, indem das Management wiederholt versucht habe, Aktionäre in dem Glauben zu lassen, dass Ryanair keine Gewerkschaften willkommen heißen würden.
In der Klage wurde unter anderem O'Learys Bemerkung auf der Ryanair-Hauptversammlung 2017 zitiert, dass "eher die Hölle zufrieren würde", als dass Ryanair Gewerkschaften akzeptieren würde.
Die spätere Anerkennung von Gewerkschaften an vielen europäischen Ryanair-Basen habe dann aber die Kosten in die Höhe getrieben und die Gewinne verringert. Das habe zu Verlusten bei den Anlegern geführt, heißt es in der Klage.
Ryanair gibt sich reumütig
Streikende Ryanair-Mitarbeiter in Spanien. © dpa / Francisco Seco/AP
Der vorläufige Barvergleich wurde nun laut Reuters nach einer Schlichtung erzielt und muss jetzt noch offiziell bestätigt werden. In einer Erklärung begrüßte Ryanair den Vergleich und teilte mit, dieser sei "im Interesse aller Aktionäre".
Zuvor hatte die Airline jegliches Fehlverhalten in dem Fall stets abgestritten.
Der Hauptkläger war der Pensionsfonds "City of Birmingham Firemen's and Policemen's Supplemental Pension System". Ihre Anwälte können nun bis zu 1,5 Millionen Dollar zur Deckung von Gebühren und Auslagen fordern, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht.