Der Freistaat Bayern rechnet wegen der Corona-Krise mit einem dreistelligen Millionenverlust beim Münchner Flughafen. Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) sagte am Dienstag im Finanzausschuss des Landtags, dass der Airport im Jahr 2019 noch einen Überschuss von 178 Millionen Euro erzielt habe.
"In 2020 wird es sicherlich auch dreistellig sein, aber nicht positiv", betonte er. Die Detailzahlen seien aber noch nicht bekannt, die Bilanz werde derzeit noch erstellt.
Füracker bezeichnete die Lage an den Flughäfen als "sehr dramatisch". In München sei 2019 mit 48 Millionen Passagieren ein Rekordjahr erreicht worden. Am Münchner Franz-Josef-Strauß-Airport wurden von Januar bis Dezember vergangenen Jahres 11,11 Millionen Fluggäste gezählt, rund 37 Millionen weniger als 2019 und damit der niedrigste Wert seit Eröffnung des Flughafens im Jahr 1992. Die Frage, ob es nun im laufenden Jahr deutlich besser werde, könne noch nicht beantwortet werden.
Auch bei dem Nürnberger Flughafen rechnet Füracker mit einem Verlust im abgelaufenen Geschäftsjahr. In Nürnberg wurde mit 917.000 Passagieren die Grenze von einer Million unterschritten - ein Minus um 77,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie der Flughafen mitteilte. Zuletzt wurde die Zahl von einer Million in Nürnberg im Jahr 1985 unterschritten.
An beiden Flughafengesellschaften ist der Freistaat mit etwa der Hälfte der Anteile vertreten. Der Minister stellte im Landtag den Bericht über die staatlichen Unternehmensbeteiligungen vor, der allerdings das Geschäftsjahr 2019 betraf. Füracker schilderte darüber hinaus die Pandemie-Auswirkungen für die Betriebe.