Airbus und Qatar Airways haben ihren Streit über beschädigte A350-Oberflächen beigelegt. Das teilte der Flugzeughersteller am Mittwochabend mit. Die Kontrahenten erklärten, die Vereinbarung sei kein Eingeständnis einer Schuld durch eine der beiden Parteien.
Die "gütliche Einigung" beendet einen milliardenschweren Streit um angeblich schadhafte A350-Flugzeuge. Nach Treffen der beiden Kontrahenten mit Regulierern in Katar und Paris in der vergangenen Woche in Doha war Dynamik in die zähen Verhandlungen gekommen, wie es am Dienstag geheißen hatte. In den Streit hatten sich auch die Regierungen in Paris und Doha eingeschaltet.
Vertreter beider Unternehmen hatten sich nach politischen Interventionen und technischen Gesprächen bei der Beurteilung der angeblichen Schäden an mehr als zwei Dutzend Airbus-A350-Flugzeugen angenähert, sagten zwei mit den Verhandlungen über einen Vergleich vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
In der seit Herbst 2021 und inzwischen auch vor Gericht in London ausgetragenen Auseinandersetzung geht es um Schadenersatzforderungen für Lackschäden an der Außenhaut der A350-Langstreckenmaschinen, die Qatar Airways bei Airbus gekauft hat. Die Fluggesellschaft war 2015 der erste Kunde für den A350.
Qatar hatte Airbus auf mindestens 1,4 Milliarden Euro Schadenersatz verklagt, nachdem auf Anordnung der örtlichen Flugaufsicht fast die Hälfte ihrer A350-Flotte wegen der Schäden am Boden bleiben musste, und hat die Abnahme weiterer bestellter Flugzeuge des Typs verweigert. Im Gegenzug stornierte der deutsch-französische Konzern alle offenen A350-Bestellungen von Qatar Airways. Airbus hat äußerliche Qualitätsmängel eingeräumt, betont aber, diese stellten kein Sicherheitsrisiko dar.