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Markt oder kein Markt?
KLM wird manchmal als "europäische Golf-Airline" bezeichnet. Das liegt daran, dass KLM lediglich einen keinen Heimatmarkt hat, aber ein großes Drehkreuz betreibt, wo sie ihre Langstreckenflugzeuge mit vielen Reisenden aus anderen Ländern füllt.
So weit, so normal. Wirklich disruptiv wurde dieses Konzept erst, als einige Airlines ohne größere Heimatmärkte anfingen, in großem Stil Umsteigeverbindung zwischen Langstreckenflügen anzubieten, womit wir nun tatsächlich bei den Golf-Airlines sind.
Nun leben in den Niederlanden immerhin gut 17 Millionen Menschen, während es im Emirates-Heimatemirat Dubai nur rund drei Millionen sind. Katar ist nach Einwohnern nur unwesentlich kleiner, während Abu Dhabi gerade einmal auf eine Bevölkerung von 1,5 Millionen kommt.
Dagegen erscheint Saudi Arabien mit rund 36 Millionen Einwohnern geradezu riesig. Ganz zu schweigen von den 1,4 Milliarden Indern.
Same same, but different
"Warum Air India Milliarden in neue Flugzeuge investiert" und "Warum Saudi-Arabien Milliarden in neue Airlines investiert" sind unsere Artikel aus dieser Woche über die gewaltigen Luftfahrtambitionen in zwei Teilen der Welt:
Obwohl wir dazu bewusst ähnliche Überschriften gewählt haben, gibt es durchaus einen gewaltigen Unterschied:
Während in Saudi-Arabien staatliche Milliarden in zwei neue und eine bestehende Staatsairlines gepumpt werden, stecken in Indien die neuen privaten Eigentümer ihre Milliarden in den Aufbau einer neuen Riesenairline aus Air India und Vistara.
Gemeinsam ist beiden Ansätzen, dass die Protagonisten auf Wachstum im jeweiligen Heimatmarkt setzen. Wie sich das auf den globalen Luftverkehrsmarkt auswirken wird, bleibt abzuwarten. Eines scheint sicher: Einfacher wird der Wettbewerb für die hiesigen Airlines nicht.
Wobei Air India natürlich zur Star Alliance gehört. Und die neue Konkurrenz ganz sicher auch in Istanbul, Dubai, Doha und Abu Dhabi zu neuen Gedankenspielen führen muss.