Der BER ist der nach Passagieren drittgrößte Flughafen in Deutschland. Doch der Standort hat noch lange nicht wieder das Angebot, das es in der Hauptstadtregion vor Corona gab. Ein Gespräch mit Flughafen CEO Aletta von Massenbach über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Chancen.
airliners.de: Der BER gilt als vergleichsweise teuer. Airlines verlagern deswegen bereits ihr Angebot. Wie gehen Sie mit der Situation um?
Aletta von Massenbach: Auch an den anderen deutschen Flughäfen wachsen die Airlines vergleichsweise schleppend. Das ist kein Problem, das wir am BER exklusiv haben.
Eine Besonderheit des BER im Vergleich zu anderen deutschen Flughäfen ist allerdings der sehr hohe Anteil an Punkt-zu-Punkt-Fluggesellschaften. Wir wollen die Anzahl und die Taktung der Direktverbindung möglichst schnell wieder auf das Vor-Corona-Niveau bekommen.
Aber wir hören von den Airlines auch immer wieder, dass andere Verbindungen wirtschaftlicher sind. Glücklicherweise wird die Hauptstadtregion weiterhin als eine der spannendsten europäischen Destinationen wahrgenommen. Das hat sich gerade wieder auf der ITB gezeigt, auf der wir mit vielen Fluggesellschaften sprechen konnten.
Was spricht dagegen, die Entgeltordnung einfach nach unten anzupassen?
Die Höhe der Entgelte festzulegen, liegt zwar in der Hand des Flughafens und sie sind auch grundsätzlich innerhalb der gesetzlichen Vorgaben veränderbar. Für uns ist das Absenken der Entgelte aber keine Option. Wir müssen im Moment die Auflagen der europäischen Union im Rahmen der Beihilfe erfüllen, die das ausdrücklich nicht zulassen. Und selbst wenn: Die Entgelte der Flughäfen sind längst nicht der größte Posten, die Airlines bei ihren Entscheidungen für oder gegen neue Strecken berücksichtigen müssen.
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